Kinderwunsch

KINDERWUNSCH

Ein unerfüllter Kinderwunsch stellt für die meisten Paare eine große psychische Belastung dar. Wenn der Wunsch nach einem eigenen Kind trotz jahrelanger Bemühungen nicht erfüllt wird, kommen oft Selbstzweifel und Schuldgefühle hoch.

Die Ursachen für eine ungewollte Kinderlosigkeit können sehr unterschiedlich sein und sowohl beim Mann als auch bei der Frau liegen. Hinter der Kinderlosigkeit steckt selten eine vollständige Unfruchtbarkeit. Ein nicht schwanger werden können ist oftmals nur mit einer vorübergehenden Fruchtbarkeitsstörung verbunden. Tritt jedoch über einen Zeitraum von einem Jahr trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft ein, hat dies eventuell auch einen krankhaften Hintergrund und sollte deshalb abgeklärt werden.

Ein ausführliches Anamnesegespräch gibt einen ersten Einblick über die allgemeinen Lebensgewohnheiten. So können sich u.a. eine ungesunde Ernährung, anhaltender Stress, ein übermäßiger Alkohol- oder Nikotingenuss sowie Über- und Untergewicht genauso negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken wie körperliche Faktoren.

 Mögliche Ursachen bei der Frau / beim Mann

Bei der Frau kann z.B. eine eileiterbedingte Unfruchtbarkeit vorliegen. Der Eileiter (Tube) ist ein schlauchförmiges Hohlorgan (ca. 10-15 cm lang), das zwischen dem Eierstock (Ovar) und der Gebärmutter liegt. Rund ein Drittel der ungewollt kinderlosen Frauen leiden unter einem nicht durchgängigen Eileiter. Der Eileiter kann dabei entweder nur teilweise oder ganz verschlossen sein. Ein verengter Eileiter ist angeboren, während ein verklebter Eileiter in den meisten Fällen durch Entzündungen entsteht, die von Chlamydien oder Gonorrhoe (bakterielle Infektionskrankheit) verursacht werden. Ein Eileiter kann aber auch durch Verwachsungen nach Operationen oder eine vorangegangene Eileiterschwangerschaft verlegt sein.

Eine bestehende Endometriose kann ebenfalls für die Unfruchtbarkeit der Frau verantwortlich sein. Bei der Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe nicht nur in der Gebärmutterhöhle selbst, sondern auch außerhalb. Unbehandelt können die Wucherungen die Chance auf eine Schwangerschaft deutlich mindern.

Ist die Fruchtbarkeit beim Mann gestört, liegt meist eine eingeschränkte Samenproduktion (ungenügende Produktion an gut beweglichen und normalen Spermien) oder eine unzureichende Samenqualität vor. Zudem kann der Samenleiter verschlossen bzw. blockiert sein, was den Spermientransport behindert.

Manche Männer leiden auch unter einem sogenannten Hodenhochstand. Dabei befindet sich zumindest einer der beiden Hoden nicht im Hodensack, sondern in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal. Dieser Zustand kann unbehandelt ebenfalls zu einer Zeugungsunfähigkeit führen. Die Unfruchtbarkeit beim Mann kann aber auch durch angeborene bzw. genetisch bedingte Erkrankungen verursacht werden.

Spermiogramm

Mithilfe eines Spermiogramms  wird die Menge und das Aussehen des Ejakulates sowie die Anzahl, Beweglichkeit und Morphologie der Samenzellen beurteilt. Um ein optimales Auswertungsergebnis erzielen zu können, sollte mindestens drei Tage vor Untersuchung keine Ejakulation erfolgen.

Eileiterdurchgängigkeitstest

Bei bis zu 33 % der unfruchtbaren Paare spielt wahrscheinlich ein Eileiter-Verschluss eine Rolle für die Unfruchtbarkeit. Die Analyse der Eileiter-Durchgängigkeit ist damit ein entscheidender Faktor in der Unfruchtbarkeitsbeurteilung.

Mittels Kontrast Sonographie – einer Ultraschall-Untersuchung der Eileiter – wird die Durchgängigkeit durch Einspritzen eines Kontrast-Mittels kenntlich gemacht. Dazu wird das Kontrastmittel durch Ihre Eileiter gespült und mit einem Vaginal-Schall bis in die Bauchhöhle verfolgt.

Der Eingriff ist harmlos und Komplikationen sind sehr selten.

 Genetische Abklärung

Knapp 2% aller Frauen in Österreich sind von der vorzeitigen Ovarialinsuffizienz
betroffen, die auch unter dem Begriff „vorzeitige Wechseljahre“ bekannt ist. Hierbei kommt es zum Erlöschen der Eierstockfunktion vor dem 40. Lebensjahr. Damit verbunden sind auch Symptome, die normalerweise erst in den Wechseljahren auftreten, wie Ausbleiben der Regelblutung, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Antriebsschwäche und Libidoverlust.

Die natürliche Erfüllung eines Kinderwunsches ist Frauen mit klinisch nachweisbarer
vorzeitiger Ovarialinsuffizienz nicht mehr möglich, da die Eierstöcke keine Eizellen
mehr enthalten.

Mit einem genetischen Test können wir aber frühzeitig helfen bevor es
zu spät ist

 Hormonelle Stimulationstherapie

Eine erfolglose Schwangerschaft wird in vielen Fällen durch eine Störung des Hormonhaushaltes der Frau verursacht. Mithilfe einer gezielten Hormonbehandlung können die Eierstöcke in ihrer Funktion unterstützt und somit die Reifung mehrerer Eizellen begünstigt werden.

Zu Beginn der Hormontherapie werden niedrig dosierte Hormonpräparate injiziert. Diese regen die Produktivität der Eierstöcke an. Die Behandlung beginnt in der Regel am 3. Zyklustag. In den darauffolgenden Tagen wird die Follikelreifung mittels Ultraschalluntersuchung beobachtet. Haben sich Follikel (in denen sich die Eizellen befinden) im Eierstock gebildet, wird mit einer zusätzlichen Hormonspritze der Eisprung künstlich ausgelöst. Ein vermehrter Geschlechtsverkehr erhöht nun die Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden.

 Minimalinvasive Kinderwusch Eingriffe

Im Rahmen der Kinderwunschbehandlung werden auch immer wieder operative Eingriffe durchgeführt wie z. B. die Entfernung von Myomenknoten der Gebärmutter, Zysten der Eierstöcke, Eileiterverschlüsse, Endometriose oder Gebärmutterfehlbildungen. Diese und ähnliche Eingriffe werden meist mithilfe minimal invasiver endoskopischer Techniken vorgenommen.

 In-vitro-Fertilisation

Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) findet die Befruchtung der weiblichen Eizelle mit dem männlichen Samen außerhalb des Körpers statt. Die Behandlung besteht aus mehreren Abschnitten. Nach einer sogenannten Vorbereitungsphase beginnt die hormonelle Stimulation der Eierstöcke. Mithilfe der Stimulationstherapie sollen mehrere Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heranwachsen, damit in Folge auch mehrere befruchtungsfähige Eizellen gewonnen werden können. Die Stimulation dauert im Durchschnitt zehn bis zwölf Tage. Anschließend werden engmaschige Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um die Anzahl sowie den Wachstumsverlauf der Eibläschen zu beobachten.

Wenn die Eibläschen eine bestimmte Größe erreicht haben, wird der Eisprung ausgelöst. Nach ca. 34 – 36 Stunden erfolgt die sogenannte Follikelpunktion. Nun werden die vom Follikel entnommenen Eizellen mit den durch Masturbation gewonnenen Samenzellen in einem Schälchen zusammengebracht. Der Embryotransfer findet nach ungefähr drei bis vier Tagen statt. Danach beginnt die Einnistungsphase.

Die Kinderwunschbetreuung erfolgt in enger Kooperation mit internationaler Kinderwunschklinik TFP in Wien.

Kinderwunsch Wien | TFP (tfp-fertility.com)

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Dr. Polina Lyatoshinky- Meine Behandlungsschwerpunkte liegen in den Bereichen unerfüllter Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt.